Fr.19.Feb
「Er betrachtete seine Tage so wie die Stufen, die er sich vorstellte, wenn seine Füße schmerzten und taub wurden: Er würde einen bewältigen und dann den nächsten und dann wieder einen, und irgendwann würde es besser werden. 」
「»Ich fühle mich auch besser«, sagte er. Nachdem er mit ihnen beiden gesprochen hatte, verspürte er einen Anflug von Reue, aber sein Entschluss stand fest. Er war ohnehin nicht gut für sie; er war nur eine überbordende Ansammlung von Problemen, nichts weiter. Wenn er sich selbst keinen Einhalt gebot, würde er sie mit seinen Bedürfnissen verzehren. Er würde von ihnen nehmen und nehmen und nehmen, bis er das letzte Stück Fleisch von ihnen abgenagt hätte; selbst wenn sie für jede Schwierigkeit, vor die er sie stellte, eine Lösung fanden– er würde immer neue Wege finden, sie zu zerstören. Eine Zeit lang würden sie um ihn trauern, weil sie gute Menschen waren, die besten, und das tat ihm leid– aber früher oder später würden sie begreifen, dass ihr Leben ohne ihn besser war. Sie würden begreifen, wie viel Zeit er ihnen gestohlen hatte; sie würden einsehen, welch ein Dieb er gewesen war, dass er all ihre Energie und Aufmerksamkeit aufgesaugt, dass er sie ausgeblutet hatte. Er hoffte, sie würden ihm verzeihen; er hoffte, sie würden erkennen, dass dies seine Art war, sich bei ihnen zu entschuldigen. Er ließ sie frei– er liebte sie von allen am meisten, und das tat man für Menschen, die man liebte: Man schenkte ihnen die Freiheit.」
「Sein Verstand wurde mit jedem Tag etwas klarer. Jeden Tag war er ein wenig länger wach. Die meiste Zeit über fühlte er nichts. Menschen besuchten ihn und weinten, und er sah sie an und konnte nur feststellen, wie merkwürdig ihre Gesichter aussahen, dass alle Menschen gleich aussahen, wenn sie weinten, die Nasen wie Schweineschnauzen, selten genutzte Muskeln, die den Mund in unnatürliche Richtungen, zu unnatürlichen Formen verzogen.」
「Nachts schlief er ausgiebig, und tagsüber spazierten Willem und er langsam den Hügel hinunter zum Meer. Es war Anfang Oktober und zu kalt, um ins Wasser zu gehen, aber sie setzten sich in den Sand und schauten zum Horizont hinaus, und mal sagte Willem etwas zu ihm und mal nicht. Er träumte, das Meer habe sich in einen massiven Eisblock verwandelt, die Wellen mitten im Brechen eingefroren, und Willem stehe am anderen Ufer und rufe zu ihm herüber, und er gehe langsam über die weite Fläche auf ihn zu, Hände und Gesicht vom Wind betäubt.」